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Eine Kraillingerin, die Menschlichkeit über Angst stellte
Es war eine Zeit, in der Menschlichkeit gefährlich war. Eine Zeit, in der ein falsches Wort, eine kleine Geste der Solidarität das eigene Leben kosten konnte. Und doch gab es Menschen, die sich entschieden, nicht wegzusehen. Eine von ihnen war Magdalene Große aus Krailling.
Als ihre jüdische Schwägerin, die Augenärztin Dr. Else Steinert, während der NS-Zeit um ihr Leben fürchtete, öffnete Magdalene Große ihr Haus in der Pentenrieder Straße 5 – und damit ein Stück Hoffnung. Mehr als ein Jahr lang versteckte sie Else dort, versorgte sie mit Lebensmitteln, hielt den Alltag aufrecht und schwieg – in dem Wissen, dass jedes Geräusch, jeder Verdacht ihr eigenes Leben hätte zerstören können.
Am 17. Oktober 2025 wurde Magdalene Große nun posthum mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet – einer der höchsten Ehrungen, die der Staat Israel an nichtjüdische Menschen vergibt, die während der Shoah Jüdinnen und Juden retteten. In einer feierlichen Zeremonie in der Landesvertretung des Freistaats Bayern ehrte der Botschafter des Staates Israel sie und den ebenfalls geehrten Dr. Hans Georg Früchte mit den Worten: „Möge ihre Erinnerung uns antreiben.“
Auch die Enkelin der geretteten Else Steinert war anwesend. In einem persönlichen Gespräch schilderte sie, wie sehr die Geschichte dieser mutigen Frau ihre Familie bis heute bewegt – ein Band der Dankbarkeit, das über Generationen hinweg trägt.
„Ihre Taten“, sagte Wenzel Michalski, Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem, „widerlegen ein für alle Mal die bequeme Behauptung, man sei einem totalitären Regime hilflos ausgeliefert gewesen. Sie zeigen: Es gab immer eine Wahl. Und mit jeder Wahl, mit jeder Handlung zeigen sie uns, dass Menschlichkeit niemals verboten werden kann.“
Nach dem Krieg blieb Dr. Else Steinert noch zwei Jahre in Krailling. Sie arbeitete als Augenärztin bei Dr. Stumpf und setzte das fort, was Magdalene Große ihr ermöglicht hatte: ein Leben in Würde und Normalität.
Heute trägt Magdalene Großes Name einen festen Platz im Garten der Gerechten unter den Völkern in Jerusalem – neben mehr als 28 000 anderen Menschen aus über 50 Ländern, die in dunklen Zeiten Licht spendeten.
In Krailling erinnert man sich nun mit stiller Dankbarkeit an eine Frau, die Mut hatte, als Mut tödlich sein konnte.
Magdalene Große hat nicht nur ein Leben gerettet – sie hat ein Zeichen gesetzt für Menschlichkeit, das bis heute nachwirkt.
Datum der Veröffentlichung
27.11.2025
Ihr Kontakt für Rückfragen
Solveig Butzert
Email an: butzert@krailling.de
Telefon: 089 85706402
Autor: Super-Admin
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Seit dem 1. August 2025 benötigen Sie für die Beantragung neuer Ausweisdokumente ein digitales Passfoto. Papier-Passbilder dürfen vom Bürgerbüro nicht mehr angenommen werden. Die Passbilder können direkt im Bürgerbüro angefertigt werden (Kosten 6,00 Euro).
Für Kinder unter 6 Jahren wird dringend empfohlen, die Passbilder bei einem Fotografen anfertigen zu lassen.